
Kehlmann-Roman: Stückl inszeniert "Lichtspiel"
n-tv
2023 brachte Daniel Kehlmann seinen gefeierten Roman "Lichtspiel" heraus, jetzt hat die Bühnenversion davon Uraufführung am Münchner Volkstheater. Ein Lehrstück.
München (dpa/lby) - Rund ein Jahr nach der Veröffentlichung von Daniel Kehlmanns Roman "Lichtspiel" kommt er auf die Bühne. Der Intendant des Münchner Volkstheaters, Christian Stückl, inszeniert die Geschichte des Filmemachers Georg Wilhelm Pabst, der während der Hitler-Diktatur aus den USA zurückkehrte und in Nazi-Deutschland Karriere machte, als sehr langes, sehr schweres, anstrengendes Lehrstück über die ganz großen Fragen: Wo hört Mitläufertum auf, wo fängt Mittätertum an? Und gibt es so etwas wie unpolitische Kunst?
Stückls Inszenierung führt zunächst in die USA, wo der Österreicher Pabst (lebte von 1885 bis 1967 und wird am Volkstheater gespielt von Silas Breiding) nach einigen Erfolgen in Europa auf den großen Durchbruch in Hollywood hofft und bitter enttäuscht wird von seinen begrenzten Möglichkeiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Als seine Mutter in Österreich erkrankt, nimmt er das zum vielleicht vorgeschobenen, sicher aber willkommenen Anlass, zurückzukehren in das Land, aus dem gerade so viele seiner Künstlerkollegen zu fliehen versuchen. Heim ins Reich - und heim in die Fänge nationalsozialistischer Propaganda, personifiziert durch Joseph Goebbels (Jan Meeno Jürgens).
