
Kaum noch Platz für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
n-tv
2022 wurden in Bayern mehr als doppelt so viele ausländische Kinder und Jugendliche ohne Eltern oder andere Bezugspersonen aufgegriffen. Die Kommunen wissen kaum noch, wie sie sie unterbringen sollen.
München (dpa/lby) - In Bayern wurden im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgegriffen wie 2021. 2022 seien es 2929 ausländische Mädchen und Jungen gewesen, 2021 waren es 1424, teilte das Sozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Lediglich rund 17 Prozent der Erstaufgriffe im gesamten Kalenderjahr 2022 seien Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gewesen. Zum Vergleich: In den Jahren zwischen 2018 und 2020 seien es jeweils rund 500 und 600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gewesen.
"Bayern zeigt Herz und übernimmt Verantwortung. Zahlreiche Ehrenamtliche und die Akteure der Jugendhilfe kümmern sich mit großem Engagement um unbegleitete minderjährige Kinder, die auf ihrer Flucht für uns oft Unvorstellbares erleben mussten", sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Viele Kommunen würden allerdings mittlerweile an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen.
Nach Angaben des Ministeriums stellt dieser "hohe, anhaltende Zugang", die örtlichen Jugendämter bei der Unterbringung, Versorgung und Betreuung "vor enorme Herausforderungen". Dies gelte weniger für die nicht-ukrainischen Kinder und Jugendlichen, sondern vor allem für jene aus Afghanistan und Syrien. "Die Aufnahmekapazitäten sind inzwischen nahezu erschöpft und es sind kaum noch Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden", hieß es weiter. Zudem verschärften fehlende Fachkräfte im gesamten Bereich der Kinder- und Jugendhilfe den Aufbau von zusätzlichen Unterbringungskapazitäten.

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