Katastrophen-Schießen verhindert deutschen Biathlon-Sieg
n-tv
Ein katastrophales Stehendschießen von Benedikt Doll verhindert mehr: Aber selbst zwei Strafrunden beenden die Erfolgsserie der deutschen Biathleten beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding nicht. In einem turbulenten Rennen springt auch im vierten Teamwettbewerb der Saison der Sprung aufs Podest raus.
Benedikt Doll wusste genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Im Zielbereich umarmte der Schwarzwälder seinen Teamkollegen Philipp Nawrath fest, Deutschlands Schlussläufer klopfte dem Unglücksraben im Gegenzug aufbauend auf die Schulter: Trotz Dolls katastrophalem Stehendschießen haben die deutschen Biathleten mit dem zweiten Platz ihre Podestserie auch beim Heimspiel in Ruhpolding fortgesetzt - und einen ersten Stimmungsdämpfer in der Chiemgau-Arena verhindert.
"Es ist doch verrückt im Biathlon, dass sowas nach so vielen Jahren noch passiert", sagte ein geknickter Doll am ZDF-Mikrofon, nachdem er mit seinen Teamkollegen Justus Strelow, Johannes Kühn und Nawrath lange um den Sieg gekämpft hatte: "Ich habe mich in ein schnelles Schießen drängen lassen." Das könne der Ex-Weltmeister "besser. Die anderen haben bewiesen, dass sie das sehr gut können."
Der Rest des DSV-Quartetts nahm Doll dessen Patzer am Schießstand, die zu zwei Strafrunden geführt hatten, nicht übel. "Ich bin schon glücklich mit dem zweiten Platz", sagte Strelow nach dem vierten Podest im vierten Staffelrennen des Winters: "Uns sind leider die Fehler passiert, aber als Mannschaft haben wir trotzdem einen tollen zweiten Platz erreicht." Auch Nawrath war zufrieden. "Dass es dennoch für das Podest reicht, zeugt von unserer Mega-Verfassung. Das gibt uns Selbstvertrauen." Am Ende fehlten 45 Sekunden auf die Seriensieger aus Norwegen.