
Katars Milliardenprojekt versinkt im Persischen Golf
n-tv
Drei Spiele, drei Niederlagen, sieben Tore kassiert und bloß eines erzielt: Die katarische Fußball-Nationalmannschaft geht bei der Heim-WM völlig unter. Bereits im ersten Spiel gegen Ecuador hatte die Mannschaft von Felix Sanchez den Rückhalt der Fans verloren.
Auch der begeisterungsfähige FIFA-Boss Gianni Infantino wendete sich von der katarischen Nationalmannschaft ab. Wann genau der Schweizer das Al-Bayt-Stadion am Dienstagabend verlassen hatte, das wissen wir nicht, aber zur zweiten Hälfte tauchte er im Khalifa International Stadium auf und schaute sich das spannendere Gruppenfinale zwischen Ecuador und dem Senegal an. Man mag diesem Allmächtigen des Weltverbands, der sich stets wie eine kämpfende Löwen-Mama bei zu lauter und vehementer Kritik an Katar schützend vor den Gastgeber wirft, viel Unmoralisches unterstellen, in diesem konkreten Fall steckt aber wohl eine ganz banale Erklärung hinter dem vorzeitigen Abgang: Infantino nutzt die kurzen Wege im Emirat, um sich möglichst überall sehen zu lassen.
Was für die Gastgeber und auch die FIFA erschreckender gewesen sein dürfte: Mitte der zweiten Halbzeit leerte sich die einem Beduinenzelt nachempfundene Arena massiv. In der Radio-Reportage sprachen sie davon, dass die Tribünen noch deutlich vor Abpfiff zu bereits zwei Dritteln geleert gewesen seien. Abermals. Denn schon beim Eröffnungsspiel zwischen Ecuador und Katar war es rasch leer geworden im Rund. Damals, also am 20. November, war das auch damit begründet worden, dass viele Besucher das Verkehrs-Chaos rund um das Stadion umgehen wollten. Die Wahrheit liegt aber wohl eher woanders. Die Mannschaft des Gastgebers sorgt eben für keinerlei Begeisterung im Land, anders etwa als ein Cristiano Ronaldo. Lediglich die rund 1500 geheimnisvollen Ultras blieben und feierten. Aber gut, sie wurden offenbar auch dafür eingekauft.
Und Geld ist eine gute Überleitung zurück zur Nationalmannschaft. Massiv viel wurde vom schwerreichen Emirat in den Fußball an sich und in die Ausbildung eines wettbewerbsfähigen Teams gesteckt. Mit milliardenschweren Investitionen wurden in der Wüste neue Stadien gebaut, wurde die Infrastruktur verbessert. Alles für das Ziel, der Welt ein einzigartiges Fußballfest zu servieren. Und dabei sportlich zumindest eine seriöse Rolle im Feld der Besten einzunehmen. Und der Triumph bei der Asienmeisterschaft Anfang Februar 2019, im Finale wurde Japan (3:1) besiegt, hatte zarte Hoffnungen geweckt, dass die Auswahl vor heimischer Kulisse das eine oder andere Ausrufezeichen setzen könnte. Und tatsächlich steht da eines - hinter der Erkenntnis, dass nie zuvor ein Gastgeber schlechter abgeschnitten hat.

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.