Katars eingekaufte Ultras mussten Choreos und Nationalhymne lernen
Die Welt
Bei jedem WM-Spiel von Katar sorgt ein Block für Stimmung, wie man ihn so aus Europa kennt. Die Fans wurden allerdings vom Gastgeber verpflichtet - mit teilweise großem Aufwand. Die Aktion läuft seit dem vergangenen April. Sie treibt absurde Blüten.
Sie bleiben immer bis zum Schluss. Bei den Spielen von WM-Gastgeber Katar sorgte ein Ultra-Block von etwa 1500 identisch in dunkelroten T-Shirts gekleideten Fans ebenso für Stimmung wie für Irritation. Im Gegensatz zu anderen Katarern verließen diese Anhänger bei den Niederlagen gegen Ecuador und den Senegal nicht weit vor dem Abpfiff das Stadion, sorgten stattdessen über fast die gesamte Spielzeit für Fußball-Atmosphäre. Die „New York Times“ hat nun offenbar aufgedeckt, was es mit den Ultras auf sich hat. Die jungen Männer sind eingekauft.
Überraschen dürfte das nicht, der Aufwand, mit dem die Gruppe rekrutiert wurde, war dem Bericht zufolge allerdings beachtlich. Es soll im April mit einem Test in Beirut begonnen haben. Hunderte Studenten und Fans eines kleinen Vereins versammelten sich im Camille-Chamoun-Stadion, selbst der Anführer (Capo) der Ultras von Galatasaray Istanbul soll laut der Zeitung als Experte und Ratgeber eingeflogen worden sein. Mit Bannern, Gesängen und Pyrotechnik wurde den Katarern gezeigt, was für eine Atmosphäre möglich ist.