Katarina Witt bricht live im TV in Tränen aus: Walijewa "der Welt zum Fraß vorgeworfen"
RTL
Es war ein extrem emotionaler Auftritt: Deutschlands Eislauf-Ikone Katarina Witt ist bei einer Olympia-Übertragung vor laufenden Kameras in Tränen ausgebrochen.
Außergewöhnlich emotionaler Auftritt im Live-TV: Deutschlands Eiskunstlauf-Ikone Katarina Witt ist bei einer Olympia-Übertragung der ARD vor laufenden Kameras in bittere Tränen ausgebrochen. "Was da passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen. Sie wurde der Welt zum Fraß vorgeworfen", schimpfte die 56-Jährige.
Witt rang um Fassung, drehte sich mehrfach aus dem Bild, bat um eine Pause, um durchzuatmen. Eine zweimalige Olympiasiegerin völlig aufgelöst.
Thema war das Schicksal der erst 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, die in denen vergangenen Tagen wegen Dopings zum weltweiten Gesprächs- und Streitthema geworden war. Der Druck auf die junge Sportlerin war riesig. So riesig, dass der Teenie förmlich darunter kollabierte, ein Eis-Drama – mehr oben im Video.
Im Damen-Einzel am Donnerstag konnte Walijewa, Wunderkind oder Jahrhundertläuferin genannt, ihre Führung aus dem Kurzprogramm nicht verteidigen, patzte mehrfach, fiel, beendete den Wettbewerb auf dem vierten Platz. Tränen flossen.
Witt übte scharfe Kritik am öffentlichen Umgang mit dem Teenager: "Ich könnte verrückt werden. Es ist so verantwortungslos, was hier gemacht wurde." Die TV-Expertin weiter: "Sie war ein Schatten ihrer selbst, als sie hier rausgegangen ist. Sie konnte nicht gewinnen in diesem ganzen Spiel."
Walijewa stand in den vergangenen Tagen unter weltweiter Beobachtung. Trotz ihrer positiven Doping-Probe war die Russin an den Start gegangen. Bis kein zweiter Nachweis vorliegt, gilt die Unschuldsvermutung. Rechtlich lief also alles sauber. Aber ob es moralisch richtig war, dass sie antrat, ist mehr als fraglich.
Witt hofft nun sehr, dass die junge Russin an dem Druck nicht zerbricht. Sie kennt die Branche gut, weiß, was jetzt auf Walijewa zukommt.
"Wer hat eigentlich gewonnen", fragte Witt, als sie sich wieder gesammelt hatte. Ja, wer eigentlich? Nach dem tagelangen Wirbel um Walijewa bleibt jedenfalls nicht Siegerin Schtscherbakowa in Erinnerung. (jma)