
Kassen-Zusatzbeitrag wohl geringer als erwartet
n-tv
Der Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen ist festgeschrieben. Der Zusatzbeitrag nicht. Angesichts eines Milliardenlochs bei den Kassen wird dieser im kommenden Jahr steigen. Doch die Belastung fällt wohl geringer aus als bislang prognostiziert.
Die Zusatzbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) könnten weniger stark steigen als zuletzt gedacht. Statt der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigten Erhöhung um 0,3 Punkte auf 1,6 Prozent könnte der Anstieg womöglich nur 0,2 Punkte betragen, wie aus den Ergebnissen des GKV-Schätzerkreises hervorgeht. Die Festlegung des Zusatzbeitrags obliegt dem Ministerium. Sie soll erfolgen, nachdem kommende Woche das parlamentarische Verfahren zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz abgeschlossen ist.
Zusätzlich zum gesetzlich festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent können die gesetzlichen Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben. Dessen Höhe wird von jeder Kasse selbst festgelegt. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wird als Rechengröße vom Gesundheitsministerium per Verordnung festgelegt. Lauterbach war im Juli von einer Erhöhung auf 1,6 Prozent ausgegangen.
Zu den nun veröffentlichten Zahlen des GKV-Schätzerkreises erklärte der SPD-Politiker: "Das sind gute Nachrichten für die gesetzlich Krankenversicherten." Wenn der Bundestag das Finanzstabilisierungsgesetz wie geplant verabschiedet, "könnte auf das ursprünglich geplante Darlehen der GKV von einer Milliarde Euro verzichtet werden". Der Minister fügte hinzu: "In diesem harten Winter müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten."
