
Kassenärzte: Aufhebung der Impf-Priorisierung zu früh
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Die niedergelassenen Mediziner in Niedersachsen halten die Aufhebung der Impf-Priorisierung am 7. Juni für verfrüht. Es seien noch längst nicht alle Menschen in der Prioritätsgruppe 3 gegen Covid-19 geimpft worden, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Detlef Haffke, der Deutschen Presse-Agentur. Zu rechnen sei mit einem noch größeren Ansturm und noch mehr Überlastung in den Praxen. Das große Problem sei, dass die zu erwartenden Liefermengen nicht für alle Impfberechtigten reichen.
"Ganz viele Menschen müssen sich in Geduld üben", sagte Haffke. Den Ansturm könnten die Impfzentren und die Praxen nur gemeinsam bewältigen. Allerdings wenden sich dem KVN-Sprecher zufolge die meisten Menschen zunächst an ihren Hausarzt. Bei 90 Prozent der Anfragen an Praxen gehe es zur Zeit um den Wunsch nach einer Corona-Impfung. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich nach dem Impfgipfel in Berlin dafür ausgesprochen, den Impfzentren besonders in ländlichen Regionen mehr Spielraum zu geben. So könnten die mobilen Teams der Zentren vor allem in ländlichen Regionen eingesetzt werden, wo es zu wenige niedergelassene Ärztinnen und Ärzte gibt. Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) begrüßte diesen Vorstoß. Die KVN sieht dagegen keine Unterschiede zwischen Stadt und Land, was die Corona-Impfungen angeht. Vielmehr sei das Problem die begrenzte Impfstoffmenge.More Related News