
Karussell des Terrors: Mexiko ist Kriegsgebiet
Frankfurter Rundschau
In immer mehr Regionen Mexikos sind die Menschen der organisierten Kriminalität ungeschützt ausgeliefert. Präsident López Obrador aber flüchtet sich in Allgemeinplätze
Mexiko - Man kommt in diesen Tagen kaum noch hinterher. Wo in Mexiko war das jüngste Massaker, welche Kartelle waren beteiligt? Wie viele Menschen sind wieder gestorben? Welchen Bundesstaat hat es jetzt erwischt? Die täglichen Nachrichten von der Front überschlagen sich und werden immer gespenstischer. Mitte Juli wurde die Situation in Chiapas im Süden des Landes unerträglich, nachdem in den Wochen zuvor Horrornachrichten vor allem aus dem Norden des Landes um die Welt gingen. Aus Protest gegen das Nichtstun der staatlichen Sicherheitskräfte besetzten Ende des Monats rund 3000 Menschen in der Ortschaft Pantelhó in den Bergen von Chiapas die Straßen und das Bürgermeisteramt. Seit Anfang des Monats drohten, mordeten und plünderten bewaffnete Gruppen vor allem in den indigenen Gemeinden in dem Bundesstaat an der Grenze zu Guatemala wie noch nie zuvor. Immer mehr Menschen werden aus ihren angestammten Gebieten vertrieben. Es geht wie so oft um den illegalen Handel mit Drogen, mit Waffen und Menschen. Und wer die Missstände öffentlich macht und auch noch die Hilfe des Staats fordert, wird ermordet, wie der Menschenrechtsaktivist Simón Pérez. Er wurde Anfang Juli auf dem Weg zum Einkaufen per Kopfschuss exekutiert.More Related News