Kartellamt kritisiert Bundeswehr
ZDF
Ein Gewehr-Großauftrag der Bundeswehr sorgt schon länger für Streit. Nun gibt es eine heftige Rüge.
Im Streit um einen Sturmgewehr-Großauftrag muss nun auch das Beschaffungsamt der Bundeswehr herbe Kritik des Bundeskartellamts einstecken. Die Koblenzer Behörde beging demnach einen schweren Fehler in dem Vergabeverfahren. Das Beschaffungsamt hatte die Bieter noch nach dem letztmöglichen Angebot kontaktiert und eine Änderung zugelassen. Dadurch zog der eigentlich unterlegene Bieter C.G.Haenel am Konkurrenten Heckler & Koch vorbei. Das sei "unzulässig" gewesen, urteilte die beim Kartellamt angesiedelte Vergabekammer, wie aus der nun publizierten Entscheidung hervorgeht. Bundespolitiker und Vergabrechtler sprachen von einem dicken Patzer. Bei dem prestigeträchtigen Auftrag geht es um 120.000 Waffen, die das bisherige Standardgewehr der Bundeswehr, das G36 von Heckler & Koch, ersetzen sollen. Die Auftragsvergabe sollte schon längst erfolgt sein, es kam zu erheblichen Verzögerungen - frühestens am Jahresende könnte der Auftrag vergeben werden.More Related News