Karnevalsmord von 1988 kommt vor Gericht
n-tv
In Köln beginnt der Prozess gegen einen Angeklagten, der vor 35 Jahren eine junge Frau ermordet haben soll. Der entscheidende Hinweis kam schließlich von einem früheren Freund. Allein in NRW gibt es noch Hunderte ungelöster alter Mordfälle, die auch als "Cold Cases" bezeichnet werden.
Karneval 1988: In der Kölner Altstadt wird eine junge Frau erwürgt. Das Verbrechen bleibt lange ungeklärt. Doch dann knöpfen sich Ermittler den "Cold Case" wieder vor - und nehmen 35 Jahre nach der Tat einen Verdächtigen fest. Am Montag beginnt nun der Mordprozess gegen den 56-Jährigen vor dem Kölner Landgericht.
Den entscheidenden Hinweis gab ein Zuschauer der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst", wo der Fall mit einem Film vorgestellt wurde. Ein Anrufer berichtete, dass sein früherer Kumpel der 24-Jährigen in der Tatnacht von einem Taxistand aus gefolgt sei und in den folgenden Tagen sein Aussehen verändert habe. "Ohne den Zeugen wären wir nie auf den Verdächtigen gekommen", sagt der Leiter der "Cold Cases"-Einheit der Kölner Polizei, Markus Weber. Ein DNA-Abgleich mit an der Leiche gesicherten DNA-Spuren ergab dann einen Treffer.
Seit einiger Zeit wird bei vielen Polizeibehörden ein verstärktes Augenmerk auf "Cold Cases" gelegt. Vor allem durch die heutigen Möglichkeiten der Genanalyse besteht oft neue Hoffnung, noch nach Jahrzehnten den Täter zu finden.