Karneval: Brasilien tanzt wieder
DW
Nach zwei Jahren Pause erbebt das Sambodrom in Rio de Janeiro. Mit fantasievollen Kostümen und Samba-Rhythmen erzählen die besten Schulen eine Geschichte - und hoffen auf den Sieg. Corona ist dabei fast vergessen.
"Das ist ein wunderbares Gefühl, zurück zu sein. Spezieller als in anderen Jahren, die doppelte, dreifache Emotion", sagte João Paulo Damasio von "Mangueira", einer der beliebtesten Sambaschulen von Rio de Janeiro, der Deutschen Presse-Agentur.
Im vergangenen Jahr fielen die Umzüge der besten Sambaschulen wegen der Corona-Pandemie aus, dieses Jahr wurden die Züge aus demselben Grund im Februar verschoben.
Zwei Nächte lang ist Rio nun auf der Suche nach der besten Sambaschule der Stadt. Acht der zwölf Top-Schulen wählten für ihr Programm Themen, die sich mit Rassismus oder der afro-brasilianischen Geschichte befassen - brisante Themen in einem Land, in dem der derzeitige Präsident Jair Bolsonaro häufig mit Rassismusvorwürfen konfrontiert ist.
Alle Teilnehmer und die 75.000 Zuschauer müssen offiziell nachweisen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Medienberichten zufolge konnten Zuschauer aber auch ohne entsprechende Dokumente ins Sambodrom gelangen.
In Brasilien war vor einem Jahr auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Mehr als 660.000 Menschen starben mit oder an dem Virus. Nur in den USA fielen mehr Menschen COVID-19 zum Opfer.