Karl-Marx-Buchhandlung in Bockenheim: Belletristik im HinterzimmerBelletristik imHinterzimmer
Frankfurter Rundschau
Die Karl-Marx-Buchhandlung in Frankfurt kommt gut durch die Pandemie. Die Feier zum 50. Jahrestag wird dennoch verschoben.Die Karl-Marx-Buchhandlung verschiebt wegen Pandemie die Feier zum 50. Jahrestag
Wer eine Haltung hat, lässt sich von ein paar Schwierigkeiten nicht gleich umwerfen. Die Karl-Marx-Buchhandlung in Frankfurt-Bockenheim hätte im Februar ihren 50. Jahrestag feiern können. Aber da war gerade Lockdown. Und auch jetzt scheint die Zeit der großen Feiern noch nicht da zu sein, zumindest für Menschen, die einen kritischen Blick aufs Welt- und Pandemiegeschehen pflegen. „Dann feiern wir halt den 52. Jahrestag“, sagt Geschäftsführerin Verena Schaedel nüchtern. Dabei finden die Buchhändlerin und das sie umgebende Kollektiv es „durchaus feiernswert, dass es uns so lange gibt“. Auch hegen sie keine Scheu vor dem Internet. Aber ein Fest sollte ein Fest sein, mit Umarmungen, Sekt, Gelächter. Ohne Bevormundung. „Wir wollen keine Impfausweise oder Tests kontrollieren.“ Zumal das fünfköpfige Team so schon genug zu tun hat. Die Strahlkraft des Mediums Buch scheint zumindest in Frankfurt ungebrochen. Selbst im härtesten Lockdown haben die Menschen Bücher gekauft. Sogar mehr als zuvor. „Es gab ja wenig andere Möglichkeiten, sich die Freizeit zu vertreiben“, sagt Schaedel, die auf ein „enorm starkes“ Herbst- und Frühjahrsgeschäft zurückschaut. Im Lockdown hat das Team die Ware mit dem Rad ausgeliefert. Ein Mitglied wohnt in Rödelheim, ein anderes in Bornheim. „Damit decken wir die Stadt ganz gut ab“, sagt Schaedel. Und: „Danach weiß man, welche Stadtteile dringend eine Buchhandlung brauchen.“ Etwa das Gallus oder das Bahnhofsviertel.More Related News