
Karl Lauterbach: Quarantänebruch? Gesundheitsamt spricht SPD-Politiker frei
Frankfurter Rundschau
Gesundheitsminister Karl Lauterbach stand in Verdacht, die Corona-Isolation zu früh und selbstständig abgebrochen zu haben.
Berlin – Beim Gesundheitsamt Berlin-Mitte waren fünf Anzeigen gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach eingegangen. Noch am Freitag (16. September) erklärte ein Sprecher, dass diesen nachgegangen werde. Der Gesundheitsminister stand in Verdacht, die Isolation zu früh und selbstständig beendet zu haben.
Auslöser waren Lauterbachs Corona-Infektion und seine anschließende Isolation gewesen. Am 4. August war der SPD-Politiker positiv auf das Coronavirus getestet worden, seine Amtsgeschäfte führte er deshalb vorübergehend aus der häuslichen Isolation heraus.
Nach sechs Tagen nahm er wieder an einer Kabinettssitzung teil. Der ARD sagte er am selben Tag, dass er zwar wieder negativ sei, sich aber nicht ganz fit fühle. Die Corona-Verordnung des Landes Berlin sieht jedoch eine vorzeitige Beendigung der zehntägigen Isolationspflicht erst dann vor, wenn der Infizierte seit mindestens 48 Stunden symptomlos ist.
Nun hat das Gesundheitsamt eine Entscheidung gefällt – und die Ermittlungen gegen Lauterbach eingestellt. „Das Gesundheitsamt hat keine Rechtswidrigkeiten festgestellt und das Verfahren abgeschlossen“, sagte ein Sprecher des Bezirks der Nachrichtenagentur AFP.
Der CT-Wert eines PCR-Tests fünf Tage nach seiner Infektion habe deutlich über 30 gelegen und somit angezeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr infektiös gewesen sei, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage. Vor dem Verlassen der Isolation am 10. August seien zudem drei Schnelltests negativ und der Minister seit mehr als 48 Stunden symptomfrei gewesen. Lauterbach äußerte sich am Dienstag auf Twitter auch selbst zum Ende der Ermittlungen. „Trotzdem war der Vorgang voll ok, auch der Minister muss seine Regeln einhalten“, schrieb Gesundheitsminister Karl Lauterbach.