Kardinal Woelki bietet Papst Amtsverzicht an
ZDF
Kardinal Rainer Maria Woelki hat dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten. Der Papst werde zu gegebener Zeit darüber entscheiden, hieß es.
Der umstrittene Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten, bleibt aber zumindest vorerst im Amt. Zunächst habe der Papst Woelki angewiesen, seinen Dienst als Erzbischof von Köln nach dem Ende seiner "geistlichen Auszeit" wie geplant an diesem Mittwoch wieder aufzunehmen. Franziskus werde über das Rücktrittsangebot "zu gegebener Zeit entscheiden", teilte das Erzbistum mit.
Woelki wird vor allem wegen seines Umgangs mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, aber auch wegen seiner reformfeindlichen Haltung heftig kritisiert.
Begleitet von Protesten hattte Woelki seine rund fünfmonatige Auszeit beendet und seinen Dienst wieder aufgenommen. In einer am Aschermittwoch veröffentlichten Erklärung teilte der Erzbischof mit, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten habe. Auf der Kölner Domplatte veranstaltete die Reforminitiative Maria 2.0 eine Kundgebung gegen die Rückkehr Woelkis.
Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe in diesem Zusammenhang "große Fehler" vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen.