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Kardinal Angelo Becciu im Vatikan vor Gericht
DW
Es geht um recht irdische Verfehlungen, die Angelo Becciu im Zusammenhang mit dem ruinösen Kauf einer Luxus-Immobilie zur Last gelegt werden. Der Kardinal dürfte als Kandidat für die Nachfolge Petri ausgespielt haben.
Nach zweijährigen Ermittlungen hat im Vatikan ein Prozess gegen den einst mächtigen Kardinal Angelo Becciu begonnen. Dem 73-Jährigen werden im Zusammenhang mit einem für den Vatikan ruinösen Kauf einer Luxus-Immobilie in der Sloane Avenue in London Veruntreuung, Amtsmissbrauch und Zeugenbeeinflussung vorgeworfen. Hintergrund sind Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe in das verlustreiche Geschäft mit der Immobilie im Stadtteil Chelsea, die in Luxus-Wohnungen umgewandelt werden sollte. Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte des katholischen Kirchenstaats, dass ein Kardinal von der vatikanischen Strafverfolgungsbehörde angeklagt wurde. Gemeinsam mit Becciu stehen neun weitere Personen wegen Veruntreuung, Geldwäsche und Betrug vor Gericht, darunter der ehemalige Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht (AIF), René Brülhart. Das vatikanische Staatssekretariat und die Vatikanbank (IOR) treten als Nebenkläger in dem Verfahren auf. Am ersten Verhandlungstag ging es um Verfahrensfragen.