Kapitol-Polizist greift Mike Pence auf Twitter an: „Will nur seinen Arsch retten“
Frankfurter Rundschau
Ex-Vize-Präsident Mike Pence spricht über Trump und wird deutlich wie nie. Ein Kapitol-Polizist wirft Pence im Anschluss Opportunismus vor.
Washington – Während der Präsidentschaft Donald Trumps gab sich Vizepräsident Mike Pence stets treu ergeben. Selbst als Donald Trump seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei den US-Wahlen 2020 anzweifelte, blieb Pence seltsam still. Nach der Wahl hatte Donald Trump Mike Pence aufgefordert, die formelle Bestätigung von US-Präsident Joe Bidens Wahlsieg im Kongress zu blockieren. Pence, der Trump bis dahin treu ergeben war, hatte sich jedoch geweigert.
In einer Rede vergangene Woche in den USA wurde Pence dann deutlich wie nie: „Präsident Trump hat gesagt, ich hätte das Recht gehabt, die Wahl zu kippen, aber Präsident Trump hat Unrecht“, sagte Pence in einer Rede am Freitag (04.02.2022) vor der konservativen Federalist Society im US-Bundesstaat Florida. Er habe seine verfassungsmäßige „Pflicht“ getan, sagte Pence weiter. Und: „Offen gesagt, gibt es keine unamerikanischere Idee als die Vorstellung, dass eine einzige Person den US-Präsidenten wählen könnte.“
Ein Kapitol-Polizist kritisierte Mike Pence daraufhin in einem Statement auf Twitter stark. Harry A. Dunn hatte während des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar Dienst. Dunn twitterte am Samstag (05.02.2022), es handle sich bei Pence Äußerungen nicht um einen heroischen Akt oder einen Wechsel seines moralischen Kompasses. Pence versuche einfach nur, seinen „Arsch zu retten“. Pence sage das nur, da zwei seiner Mitarbeiter überprüft werden und Dokumente [von Pence, Anm. der Red.] veröffentlicht werden würden.
Sowohl Mike Pence als auch Donald Trump gelten als potenzielle Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei für die US-Wahl 2024. Politischen Beobachtern zufolge bringe sich Pence mit seiner klaren Positionierung gegen Trump für das Rennen um die Nominierung durch die Republikanische Partei in Stellung. Auch Donald Trump soll eine weitere Amtszeit als US-Präsident planen. (df/dpa)