Kanzler verdient weniger als 21 Chefs von Bundesunternehmen
Die Welt
Olaf Scholz verdient als Bundeskanzler rund 360.000 Euro pro Jahr – im Vergleich zu den Gehältern vieler Spitzenjobs in der Wirtschaft relativ wenig. Aber auch in mehreren bundeseigenen Unternehmen wie der Bahn, der Bundesdruckerei und der KfW wird zum Teil deutlich mehr gezahlt.
Der Bundeskanzler verdient weniger als viele Chefs bundeseigener Unternehmen und Anstalten. Das geht aus einer Liste des Bundesfinanzministeriums hervor, die dem Parlamentarischen Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, nach einer Anfrage und mehrfachem Schriftwechsel übermittelt wurde. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte zuerst darüber berichtet. Der Auflistung zufolge kommen 21 Vorstands- oder Geschäftsführungsmitglieder von Bundesunternehmen oder -anstalten auf ein höheres Jahresgehalt als Olaf Scholz (SPD), der ungefähr 360.000 Euro im Jahr bekommt.
Spitzenverdiener ist demnach der Vorstandschef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, mit einem Jahresgehalt von 900.000 Euro, vor dem Geschäftsführer der Bundesdruckerei mit 863.000 Euro. Dahinter liegen weitere Vorstände der Bahn und Vorstandsmitglieder der staatlichen Förderbank KfW, die zwischen 555.400 und 687.600 Euro im Jahr bekommen. Geschäftsführer verschiedener Helmholtz-Forschungszentren, der Deutschen Flugsicherung, der Autobahn GmbH, des Mautbetreibers Toll Collect und der Finanzagentur des Bundes liegen teils über dem Kanzlergehalt oder kommen nah heran.