Kanu-Chef: Es geht um mehr als Geld
ZDF
Kanu-Verbandschef Thomas Konietzko über die Schwächen der PotAS-Studie zur Sportförderung und die Bedeutung des Nachwuchssports für den Erfolg.
Anhand der sogenannten Potenzialanalyse (PotAS) als Teil der Spitzensportreform sollen die Fördergelder künftig stärker abhängig von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden. Dafür wurden die olympischen Sommersportverbände im Zeitraum zwischen 2019 und 2021 unter die Lupe genommen. Nun wurden die Ergebnisse und das Ranking der PotAS-Kommission vorgestellt. ZDFsport hat darüber mit Kanu-Verbands-Präsident Thomas Konietzko gesprochen. Dieser betont: Fördergelder helfen. Aber um im Spitzenbereich um letztendlich auch bei Olympia wieder erfolgreicher zu sein, braucht es in Deutschland mehr gesellschaftliche Wertschätzung für den Sport schon im Kindesalter.
ZDFsport: Herr Konietzko, in der PotAs-Analyse der 26 dauerhaft olympischen Spitzensportverbände ist der Deutsche Kanu-Verband auf Platz vier gelandet. Sind Sie zufrieden?
Thomas Konietzko: Es ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorn. Im Zwischenbericht nach der Analyse der Strukturen lagen wir an 14. Stelle. Die Position jetzt spiegelt wider, dass wir sportlich top sind. Ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht. Ich verstehe nicht, warum zum Beispiel die Leichtathleten, die in Tokio nur drei Medaillen gewonnen haben und so viele Möglichkeiten mehr auf Erfolge hatten, vor uns eingestuft wurden.