Kann Rico Krieger auf Begnadigung hoffen?
n-tv
Im Fall des in Belarus zum Tode verurteilten Deutschen Rico Krieger gibt es eine neue Entwicklung. Präsident Lukaschenko will das Todesurteil gegen den 30-Jährigen überdenken. "Es muss eine Entscheidung getroffen werden", wird er zitiert.
Der in Belarus zum Tode verurteilte Deutsche Rico Krieger kann darauf hoffen, dass das Urteil nicht vollstreckt wird. Staatspräsident Alexander Lukaschenko denke über eine Begnadigung nach, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta. "Wir hoffen auf einen Akt der Menschlichkeit des Staatsoberhauptes", zitierte Belta Wladimir Gorbach, den Anwalt des Verurteilten.
Die Behörden werfen dem 30-jährigen Deutschen unter anderem Terrorismus vor. Die Nachrichtenagentur veröffentlichte außerdem ein Foto Lukaschenkos an einem Tisch mit fünf Personen, zu denen der Verteidiger Gorbach und ein Staatsanwalt gehörten. "Das Schwierigste am Schicksal eines Präsidenten sind Fälle wie dieser, bei denen es um außergewöhnliche Strafen geht", zitierte Belta Lukaschenko. "Aber es muss eine Entscheidung getroffen werden."
Belarussischen Medienberichten zufolge hat Krieger zugegeben, im Auftrag des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU militärische Anlagen fotografiert zu haben. Außerdem habe er einen Rucksack erhalten, den er an einem Bahnhof südöstlich von Minsk auf den Gleisen abgestellt habe. Der Rucksack explodierte noch vor der Ankunft eines Zuges, niemand wurde verletzt.