Kann man nach Butscha noch Kunst machen?
n-tv
Die Ukraine ist das beherrschende Thema der Biennale in Venedig, auch wenn sie sich darauf nicht reduzieren lässt. Es ist eine Biennale mit deutlicher Übermacht von Künstlerinnen. In Venedig ist auch ein ganz Großer, der Bildhauer und Maler Heinz Mack.
"Kann man nach Butscha noch Kunst machen?", fragt einer der Kuratoren des Pavillons der Ukraine, Borys Filonenka, auf der Kunstbiennale von Venedig in die Runde. "Ja, unbedingt", antwortet der ukrainische Künstler Pavlo Makov, dessen Werk auf abenteuerliche Weise unter Bomben- und Raketenhagel aus Kiew nach Venedig geschafft wurde: "Man muss sogar! Kunst ist Ausdruck des Lebens, der Wünsche und Hoffnungen der Menschen: Wir Künstler kämpfen an der 'Kunstfront', während unsere Soldaten unser Land militärisch verteidigen."
Was ist die "Kunstfront"? Das ist, so verstehen es die Künstler, die Freiheit zur kreativen Schöpfung. Gehasst, ja gefürchtet von Diktatoren, weil sie Angst haben, von der Kunst lächerlich gemacht zu werden: Man denke nur an Charlie Chaplins Karikatur eines Diktators, damals gegen Mussolini gerichtet.