Kanadische Polizei räumt Grenzbrücke
DW
Die Polizei nahm die an der Ambassador Bridge verbliebenen Demonstranten fest und beendete damit Proteste gegen Corona-Beschränkungen. Unklar ist, wann die wichtige Verbindung in die USA für den Verkehr freigegeben wird.
Fast eine Woche lang war die für die Wirtschaft immens wichtige Straßenverbindung zwischen der kanadischen Provinz Ontario und der US-Metropole Detroit nicht passierbar. Einige Dutzend Demonstranten harrten zuletzt noch auf der Brücke aus.
Sie hatten ihre Blockade des wichtigen Grenzübergangs trotz einer Gerichtsanordnung fortgesetzt. Laut dem Gerichtsbeschluss hätten sie die Ambassador Bridge am Freitagabend bis 19.00 Uhr Ortszeit verlassen müssen. Am Samstag begann dann ein massives Polizeiaufgebot mit der Räumung, konnte jedoch zunächst nicht alle Fahrzeuge und Demonstranten von der Brücke holen.
Am Sonntag gab es nach Behördenangaben erstmals auch Festnahmen. Gegen Mittag (Ortszeit) war die Brücke frei und die Zufahrtsstraße waren geräumt. Der Grenzübergang werde wieder geöffnet, "wenn es sicher ist", sagte der Bürgermeister der kanadischen Grenzstadt Windsor, Drew Dilkens. Aber "die nationale Wirtschaftskrise an der Ambassador Bridge ist heute zu Ende gegangen."
Die andauernde Brücken-Blockade hat den Warenverkehr zwischen den beiden nordamerikanischen Staaten empfindlich getroffen. Die Ambassador Bridge wird normalerweise von mehr als 40.000 Berufspendlern täglich überquert. Mehr als 8000 Lastwagen transportieren für gewöhnlich pro Tag Waren im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar darüber.
Die Ambassador Bridge ist der verkehrsreichste Grenzübergang zwischen Kanada und den USA. Über die Brücke werden rund 25 Prozent des Warenverkehrs zwischen beiden Ländern abgewickelt. Besonders betroffen von der Blockade waren Autobauer und -zulieferer.