
Kanada: Erst die Hitze, nun die Flammen - Klimaforscher schockiert
Frankfurter Rundschau
Nach der Hitzewelle im Westen Kanadas müssen die Menschen jetzt wegen Waldbränden ihre Häuser verlassen.
Vancouver - Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten wohl nur wenige Minuten Zeit, um ihre Häuser zu verlassen. „Innerhalb einer Viertelstunde waren die Flammen einfach überall“, berichtete der Bürgermeister der kanadischen Gemeinde Lytton, Jan Polderman. Ein paar Minuten später gab er die Anweisung zur Evakuierung. „Die Situation ist furchtbar. Das ganze Dorf steht in Flammen“, sagte er im kanadischen Fernsehen. Kurz darauf eilten Polizist:innen von Haus zu Haus, um die Bewohnerinnen und Bewohner vor dem Waldbrand zu warnen. Nur die wenigsten hatten noch Zeit, wichtiges Hab und Gut einzupacken. „Wir wollten nur noch raus, einfach nur noch weg“, berichtete eine Bewohnerin. Rauchschwaden zogen über das Dorf, Dachstühle und Autos fingen Feuer. Der nahe Trans-Kanada-Highway wurde gesperrt. Lytton liegt im Tal des Fraser River, vier Autostunden von Vancouver entfernt. Seit Tagen macht Lytton Schlagzeilen, das 300-Seelen-Dorf ist quasi das Epizentrum der Hitzewelle, die Kanadas Westen seit fünf Tagen fest im Griff hat. 49,6 Grad Celsius waren am Dienstag dort gemessen worden, die höchste Temperatur, die in Kanada je aufgezeichnet wurde. Es war der dritte Rekord in drei Tagen. Am Sonntag war das Thermometer in Lytton zunächst auf den neuen Landesrekord von 46,6 Grad gestiegen, am Montag dann auf 47,9 Grad. Am Dienstag schließlich vermeldete der kanadische Wetterdienst knapp 50 Grad. Am Mittwochabend kam dann das Feuer.More Related News