Kampf um Anerkennung: LGBTQ in der ukrainischen Armee
DW
Sie sind Patrioten ihres Landes und verteidigten es an vorderster Front im Donbass: Militärs, die der LGBTQ-Gemeinschaft angehören. Doch sie müssen in der Ukraine auch noch für eigene Rechte kämpfen. Eine DW-Reportage.
Die Stille im improvisierten Kino wird plötzlich durch das Geräusch einer zerborstenen Fensterscheibe unterbrochen. In den Raum fliegt ein brennender Feuerwerkskörper. Rechtsradikale, die im Zentrum von Kiew die Vorführung eines Films über LGBTQ-Menschen "belagern", gehen in die Offensive. Zum Einsatz kommen Tränengas und Pyrotechnik. Einer der Kinogäste springt auf die Fensterbank und wirft die Rakete wieder auf die Straße. Die maskierten Männer rennen daraufhin erschrocken davon. Der Name des mutigen Mannes ist Viktor Pylypenko. Er war Angehöriger der Anti-Terror-Operation der ukrainischen Armee im Donbass und ist Gründer der ukrainischen LGBTQ-Vereinigung für Gleichberechtigung. Der schlanke 34-jährige Veteran mit einem Hoodie und Ohrringen sieht eher wie ein großstädtischer Hipster aus. Doch der Eindruck trügt. Von 2014 bis 2016 war er als Freiwilliger des Bataillons "Donbass" während der heftigen Kämpfe in der Ostukraine im Einsatz. Als ausgebildeter Übersetzer für Englisch und Französisch erhielt er an der Front den Spitznamen "Franzose".More Related News