Kampf gegen Hunger: „Hier steht die Glaubwürdigkeit der Weltgemeinschaft auf dem Spiel“
Frankfurter Rundschau
Dominik Ziller, Vizepräsident des UN-Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, über Perversionen im Ernährungssystem und das Versprechen, den Hunger zu beenden.
Herr Ziller, ein Viertel der Menschheit hat keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln. Mehr als 800 Millionen Menschen hungern. Warum versagt die Weltgemeinschaft so kläglich dabei, das Menschenrecht auf Nahrung endlich zu verwirklichen?
Ja, es ist ein Skandal, dass wir da noch nicht weiter sind. Das internationale Versprechen, den Hunger bis zum Jahr 2030 zu beenden, ist das Nachhaltigkeitsziel, bei dem wir von allen 17 „Sustainable Development Goals“ am stärksten hinterherhinken. Dabei ist es für mich das Wichtigste von allen. Keine Armut, kein Hunger, das steht schon noch einmal eine ganze Ecke vor vielen anderen auch wichtigen Zielen. Hier steht die Glaubwürdigkeit der Weltgemeinschaft auf dem Spiel. Diejenigen, die Verantwortung tragen, werden damit so ohne weiteres nicht davonkommen.
Noch einmal, was sind die Gründe für dieses Versagen?