Kampf gegen exzessive Nachhilfe in Ostasien
DW
Segen für Millionen Schüler in China! Dort wurden Nachhilfe-Stunden an Wochenenden und in den Ferien verboten. Das Nachbarland Südkorea wollte auch den Nachhilfemarkt regeln. Ohne Erfolg! Fabian Kretschmer aus Peking.
Wer einmal beobachten möchte, welchen Stellenwert Bildung in der südkoreanischen Gesellschaft einnimmt, der muss um kurz vor zehn Uhr abends Daechi-dong im Südosten der Hauptstadt Seoul beobachten. Die Gegend, die als "Nachhilfe-Mekka" des Landes gilt, beherbergt in wenigen Straßenzügen Aberhunderte Institute für alle Fächer von Mathe bis Englisch. Wenn die Dunkelheit längst eingebrochen ist, warten bereits die Eltern in ihren Autokorsos auf ihre Zöglinge. Ende Juli hat Chinas Staatsführung zum Regulierungsschlag gegen die kommerzielle Nachhilfeindustrie ausgeholt. Sämtliche Firmen müssen sich künftig als gemeinnützig deklarieren, was laut einer Schätzung von Bloomberg bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar an Aktienwerten vernichtet hat. Die Intention Pekings ist es dabei, die Bildung des Landes fairer vom Einkommen der Eltern zu gestalten und den finanziellen Druck der Mittelschicht und den Leistungsdruck auf Schüler zu verringern.More Related News