
Kampf gegen Antisemitismus: Neues Gesamtkonzept in Bayern
n-tv
München (dpa/lby) - Mit einem neuen Hilfsportal, einer engen Zusammenarbeit aller Ministerien und gezielten Bildungsangeboten soll der Antisemitismus in Bayern stärker bekämpft werden. Das Kabinett verabredete am Dienstag in München das Gesamtkonzept "Jüdisches Leben und Bekämpfung des Antisemitismus", welches unter anderem auf regelmäßige Berichte einer interministeriellen Arbeitsgruppe setzt.
In der Arbeitsgruppe sind die zuständigen Ressorts der Staatsregierung vertreten sowie der Antisemitismus-Beauftragte der Staatsregierung, die Israelitischen Kultusgemeinden, das Generalkonsulat des Staates Israel und viele betroffene Institutionen und Vereine der Zivilgesellschaft. Durch die Zusammenarbeit werde das Vorgehen gegen Judenhass und -hetze institutionalisiert, zugleich würden Missstände sofort identifiziert.
Ferner soll es ein Internetportal geben, welches Betroffenen wie Beobachtern von antisemitischen Vorfällen unbürokratische, direkte und zielgerichtete Hilfestellung bietet. Es soll praxisnah Möglichkeiten der Intervention und Präventionsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. So sollen alle lernen, auf Vorfälle souverän zu reagieren beziehungsweise ihnen entschieden entgegenzutreten.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betonte die Wichtigkeit aller Anstrengungen gegen Antisemitismus. Immerhin seien die Zahlen zu gemeldeten Vorfällen im vergangenen Jahr wieder stark gestiegen.