Kampagne "Identify Me": Hinweise zu toten Frauen gesucht
n-tv
Die Verbrechen liegen teils Jahrzehnte zurück: 2023 startete eine internationale Kampagne, um tote Frauen zu identifizieren. Diese wird nun ausgeweitet. Auch zwei Fälle aus Hessen sind dabei.
Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die internationale Fahndungskampagne "Identify Me" zur Aufklärung von Cold Cases im Zusammenhang mit nicht identifizierten Frauen wird ausgeweitet. Dabei rufen Interpol und sechs europäische Länder zu Hinweisen in insgesamt 46 ungeklärten Kriminalfällen, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. "Die meisten dieser Frauen wurden entweder ermordet oder sind unter zweifelhaften oder ungeklärten Umständen gestorben", hieß es. Die Fälle liegen mitunter Jahrzehnte zurück.
Ursprünglich war "Identify Me" im Mai vergangenen Jahres mit dem Ziel gestartet, 22 tote Frauen zu identifizieren, darunter sechs Frauen, die in Deutschland gefunden worden waren. Bislang gingen zu den 22 Fällen rund 1.800 Hinweise aus der Öffentlichkeit ein. "Nun wird die Kampagne um weitere 25 ungeklärte Fälle ausgeweitet", hieß es. Die Fälle stammen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden sowie aus den neu teilnehmenden Ländern Frankreich, Italien und Spanien.
"Mit dem erneuten Fahndungsaufruf erhofft sich die Polizei entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Identifizierung der unbekannten Frauen beitragen. Da ein Großteil der Fälle mutmaßlich internationale Bezüge hat, ist die Kampagne länderübergreifend aufgesetzt", erklärte das BKA. Unmittelbar nach Start der Kampagne sei bereits eine Frauenleiche identifiziert worden, dabei handle es sich um eine Britin, deren Leiche 1992 in Belgien gefunden worden war.