Kaff und Zoff: Jiddische Wörter in der deutschen Sprache
DW
Rund 120 Begriffe aus dem Jiddischen sind im deutschen Wortschatz verankert. Doch nicht immer werden sie wertneutral benutzt - und verbreiten so ihr Gift.
"Es ist ein Kompliment an eine Sprache, wenn man von dort ein Wort entlehnt, weil man es besonders prägnant oder charmant findet", sagt Ronen Steinke. Der deutsche Buchautor, Journalist und Jurist hat 2020 ein Büchlein über jiddische Begriffe geschrieben, die längst einen festen Platz in der deutschen Sprache haben. Der "Ganove" gehört ebenso dazu wie der "Knast", der "Pleitegeier" oder "Tacheles". Auch "Abzocke" und "Zoff" oder das Kuh-"Kaff" sind geläufige Ausdrücke, von denen kaum einer weiß, dass sie jiddische Wurzeln haben. Viele Wörter gefallen Steinke besser als ihre deutschen Pendants: "Du bist 'meschugge' klingt viel lässiger als 'Du bist nicht bei Verstand', findet er - ähnliches gilt wohl auch für "angeschickert" statt "besoffen" oder "malochen" statt "arbeiten". Nicht zu vergessen: "schmusen" (mit jemandem zärtlich sein) oder über etwas "mosern" (meckern).
Wörter mit negativem Beiklang