
Kadyrow beschimpft fliehende Russen als feige
n-tv
Um einer drohenden Einberufung zu entgehen, verlassen Tausende Russen ihr Land. Der tschetschenische Machthaber Kadyrow schmäht die Kriegsgegner als Feiglinge und Vaterlandsverräter. Allerdings will er selber auch keine neuen Soldaten in die Ukraine schicken.
Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Russen, die nicht am Krieg gegen die Ukraine teilnehmen wollen, als Feiglinge beschimpft. "Weißt du, du bist nichts weiter als ein Feigling, Verräter und Mensch zweiter Klasse", wandte er sich auf seinem Telegram-Kanal an Kriegsdienstverweigerer. Verweigerungsgründe wie Ablehnung von Krieg, Gewalt oder der politischen Führung Russlands seien nur Ausreden, meinte Kadyrow.
Am Mittwoch hatte Kremlchef Wladimir Putin eine Teilmobilmachung verkündet. Viele Russen im wehrfähigen Alter verließen daraufhin das Land. Insgesamt sollen 300.000 Reservisten für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eingezogen werden. Kadyrow selbst hatte allerdings erst am Donnerstag betont, dass sich Tschetschenien nicht an der Mobilmachung beteiligen werde. Aus der russischen Teilrepublik seien schon zuvor mehrere Freiwilligen-Einheiten an die Front gegangen.
Kadyrows Selbstbeschränkung ist umso erstaunlicher, als der tschetschenische Machthaber auf die Erfolge der ukrainischen Armee in der ersten Septemberwoche mit unverhohlener Kritik an der Moskauer Führung reagiert und einen Strategiewechsel geforderte hatte. "Wenn nicht heute oder morgen Änderungen an der Durchführung der militärischen Spezialoperation vorgenommen werden, bin ich gezwungen, zur Staatsführung zu gehen, um ihr die Lage vor Ort zu erklären", sagte Kadyrow auf Telegram.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.