"Kabul hätte zerstört werden können"
DW
Der Truppenabzug aus Afghanistan hätte nach Einschätzung des zurückgetretenen US-Sonderbeauftragten für das Krisenland noch "viel schlimmer" verlaufen können. Deutliche Kritik übte Zalmay Khalilzad an Präsident Biden.
"Ich sage nicht, dass es ein geordneter Rückzug (aus Afghanistan) war. Es war eine hässliche Schlussphase, kein Zweifel", sagte Zalmay Khalilzad dem Sender CBS. Doch der Abzug der US-Truppen aus dem Land am Hindukusch "hätte viel schlimmer sein können. Kabul hätte zerstört werden können. Es hätte zu Straßenkämpfen kommen können", betonte der Top-Diplomat.
Die letzten US-Soldaten waren Ende August aus Afghanistan abgezogen. Bereits zwei Wochen zuvor hatten die Taliban die Hauptstadt Kabul kampflos erobert, weil die afghanischen Sicherheitskräfte keinen Widerstand leisteten. Kurz vor dem Ende der US-Evakuierungsmission waren bei einem Anschlag der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) am Flughafen Kabul 13 amerikanische Soldaten und Dutzende Afghanen getötet worden.