Kabinett berät im Kloster Weltenburg über Hochwasser
n-tv
Es ist keine zwei Monate her, als das Hochwasser in Bayern über Tage hinweg für Schäden in Milliardenhöhe sorgte. Nun will der Ministerrat aus den Erfahrungen weitere Schlüsse ziehen.
Kelheim (dpa/lby) - Knapp sieben Wochen nach dem Ende der teils dramatischen Hochwasserlage in Bayern will sich das Kabinett am Dienstag (10.00 Uhr) mit dem Schutz vor derartigen Naturkatastrophen befassen. Dazu hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) seine Ministerinnen und Minister ins Kloster Weltenburg geladen. Die Anreise des Ministerrates erfolgt ab Kelheim per Schiff.
Anfang Juni hatte es infolge von Starkregen an vielen Flüssen und Bächen in Bayern über viele Tage hinweg massives Hochwasser gegeben. Nach Angaben des Innenministeriums waren deswegen mehr als 84.000 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Etwa 7.000 Evakuierungen waren wegen der Überflutungen nötig. Die deutschen Versicherer rechneten laut einer vorläufigen Prognose zufolge mit versicherten Schäden von etwa zwei Milliarden Euro durch das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg.
Eine Möglichkeit, die Menschen und Bauwerke entlang der Flüsse vor extremen Hochwasserereignissen zu schützen sind sogenannte Flutpolder. Das sind Flächen, die mit Deichen abgegrenzt und bei extremen Hochwasserereignissen geflutet werden können. Obwohl diese Erkenntnis schon lange bekannt ist, kommt der Ausbau nur langsam voran. Nach dem Hochwasser von 1999 hatte die Staatsregierung den Bau von sieben großen Flutpoldern beschlossen, bislang sind aber erst zwei dieser Projekte verwirklicht.