Käufe von Bauland brechen um 34 Prozent ein
n-tv
Voraussetzung für den Bau von Häusern und Wohnungen ist Bauland. Das ist vorhanden, wird 2023 aber deutlich seltener als im Vorjahr gekauft. Das dürfte die ohnehin schon deutlich verfehlten Ziele der Bundesregierung nochmals in größere Ferne rücken lassen.
Gestiegene Zinsen und hohe Baukosten halten viele Menschen in Deutschland vom Kauf von Bauland ab. Die Zahl der Transaktionen von baureifem Wohnbauland in Deutschland habe 2023 einen historischen Tiefstand erreicht, ebenso wie der damit verbundene Flächenumsatz, zeigt eine Studie des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. Die Autoren sehen das als fatales Signal im Kampf gegen den Wohnungsmangel gerade in Städten.
Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 46.700 Käufe von baureifem Wohnbauland registriert, 34 Prozent weniger als im Vorjahr, heißt es in der Studie, die auf tatsächlichen Transaktionen beruht. Der Flächenumsatz sei um fast 40 Prozent auf rund 4400 Hektar eingebrochen und der Geldumsatz um mehr als 45 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro.
"Sowohl die Transaktionszahl als auch der Flächenumsatz 2023 markierten Tiefststände seit Beginn der gesamtdeutschen Zeitreihe der Untersuchung im Jahr 1995", sagte Sebastian Wunsch, Bereichsleiter Immobilienwirtschaftliche Analysen bei Gewos. "Die heute nicht verkauften Flächen sind die nicht erteilten Genehmigungen von morgen und die nicht gebauten Wohnungen von übermorgen", warnte er. Mit Nachverdichtung und Aufstockung allein werde man die Bedarfslücke nicht schließen.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.