Kämpfe gegen Nordkorea? Selenskyj mahnt den Westen
n-tv
In den kommenden Stunden und Tagen könnte es nach Einschätzung der Ukraine zum ersten Kampfeinsatz von nordkoreanischen Soldaten im Krieg mit Russland kommen. Die neuerliche Bedrohungslage nimmt Präsident Selenskyj zum Anlass, an seine westlichen Verbündeten zu appellieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts neuer ziviler Opfer und eines möglichen Einsatzes nordkoreanischer Soldaten auf der Seite Russlands eine internationale Reaktion gefordert. "Die Ukraine wird faktisch gezwungen sein, in Europa gegen Nordkorea zu kämpfen", konstatierte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Ausbleiben entschlossener Schritte der Verbündeten motiviere den russischen Präsidenten Wladimir Putin nur zu weiterem "Terror".
"Abstraktionen und Worte sind da zu wenig. Es braucht konkrete Schritte", unterstrich Selenskyj. Diese konkreten Schritte seien in seinem kürzlich vorgelegten "Siegesplan" aufgeführt worden. Dieser sieht unter anderem eine sofortige Einladung in das westliche Militärbündnis NATO und eine massive Aufrüstung der Ukraine mit westlichen Finanzmitteln vor. "Wir erwarten eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Das wird fair sein", betonte der Präsident. Ungenutzte Zeit ohne Entscheidungen führe nur zu neuen Opfern.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. In der Nacht zum Samstag waren durch russische Raketen- und Drohnenangriffe in der Großstadt Dnipro und der Hauptstadt Kiew mindestens fünf Menschen getötet und mehr als zwei Dutzend verletzt worden.