Justiz ermittelt: Querdenker wollten Lauterbach entführen
n-tv
Der Hass auf die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung ging bei manchen "Querdenkern" offenbar so weit, dass sie Gesundheitsminister Lauterbach entführen wollten. Nun tappen mehrere von ihnen einer Falle der Polizei.
Die Polizei hat Pläne von Querdenkern vereitelt, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wird gegen zwölf Männer und Frauen wegen der Planung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und weiterer Straftaten ermittelt. Demnach sollen Anschläge auf Umspannwerke und Stromleitungen geplant gewesen sein. Das Ziel: bürgerkriegsähnliche Zustände, um die Regierung zu übernehmen und die Demokratie abzuschaffen. Laut ntv-Informationen soll auch die Entführung Lauterbachs zu den Plänen gehört haben.
Die Tatverdächtigen gingen der Polizei laut einem ARD-Bericht ins Netz, nachdem sie ihnen eine Falle gestellt hatte. Verdeckt hätten ihnen die Ermittler Waffen, Minen und Schutzausrüstung im Wert von mehreren Zehntausend Euro angeboten. Zwei Kalaschnikows und fünf Pistolen sollten demnach diese Woche in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz übergeben werden. Bei dem Treffen sei ein Mann festgenommen worden.
Außerdem wurden zwei weitere Männer in Niedersachsen und Brandenburg in festgenommen. Diese drei sowie ein weiterer Mann, der sich im Ausland aufhalte, seien die Hauptbeschuldigten. An diesem Mittwoch habe es eine weitere Festnahme gegeben. Außerdem wurden bundesweit Wohnungen durchsucht und Beweismittel sichergestellt, darunter gefälschte Impfausweise und "zahlreiche schriftliche Unterlagen" über die Umsturzplanungen. Laut Generalbundesanwaltschaft Koblenz kommen die fünf Männer aus der "Corona-Protestszene" und der Reichsbürgerbewegung. Sie seien deutsche Staatsangehörige und zwischen 41 und 55 Jahre alt.