
Jury verurteilt Vater des Todesschützen
n-tv
Ein 15-Jähriger tötet in Michigan an einer Schule vier Schüler. Die Waffen haben ihm seine Eltern geschenkt. Warnungen schlugen sie in den Wind. Nach der Mutter droht nun auch dem Vater eine lange Haftstrafe, ein Novum in der US-Justiz.
Wegen der tödlichen Schüsse eines 15-Jährigen an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan ist nach der Mutter auch der Vater des Jugendlichen der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Eine Geschworenenjury in der Stadt Pontiac fällte das Urteil gegen James C. am Donnerstag nach rund eintägigen Beratungen. Vor fünf Wochen war bereits die Mutter des Teenagers, Jennifer C., in einem separaten Prozess der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß gegen die Eltern wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Den beiden drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Der damals 15-jährige Ethan C. hatte im November 2021 an seiner Schule in der nördlich von Detroit gelegenen Kleinstadt Oxford mit einer Pistole der Marke Sig Sauer das Feuer eröffnet. Er tötete vier Mitschüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und verletzte sechs weitere Schüler sowie einen Lehrer. Im vergangenen Dezember wurde der Angreifer zu lebenslanger Haft verurteilt.
In einem in den USA ungewöhnlichen Schritt leiteten die Behörden aber auch Ermittlungen gegen die Eltern des Jugendlichen ein. Ihnen wird zur Last gelegt, Warnhinweise ignoriert zu haben, dass ihr unter psychischen Problemen leidender Sohn eine Bedrohung für andere darstellen könnte. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass die Eltern eines jugendlichen Todesschützen wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden.