Junger Mann in Frankreich stürzt von Dach und stirbt
n-tv
In der dritten Nacht voller Krawalle werden nach Angaben des französischen Innenministeriums mehr als 200 Polizisten verletzt. Es kommt auch zu einem Todesfall: In der Normandie stürzt ein junger Mann von einem Dach.
Am Rande der seit Tagen anhaltenden gewalttätigen Proteste in Frankreich ist ein junger Mann von einem Dach gestürzt und gestorben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mitteilten, ereignete sich der Vorfall bereits in der vergangenen Nacht an einem Supermarkt im nordfranzösischen Petit-Quevilly nahe der Stadt Rouen in der Normandie. Die genauen Todesumstände sind noch unklar.
Seit drei Tagen kommt es in vielen französischen Städten zu Ausschreitungen, bei denen Gebäude und Autos angezündet und Geschäfte geplündert werden. Um die Lage in den Griff zu bekommen, ist seit 21 Uhr auf Anweisung von Innenminister Gérald Darmanin landesweit der Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahnen eingestellt worden. Großereignisse wie Konzerte wurden abgesagt, der Verkauf und das Mitführen von Feuerwerkskörpern und brennbaren Stoffen wurde verboten. Den nationalen Notstand rief die französische Regierung allerdings nicht aus.
Präsident Emmanuel Macron appellierte nach der dritten Krawall-Nacht am Mittag an das Verantwortungsbewusstsein von Eltern. Sie müssten ihre jugendlichen Kinder von der Teilnahme an Krawallen abhalten. Der Präsident machte auch die sozialen Netzwerke für die Gewalteskalation der vergangenen Tage verantwortlich. Dort seien gewalttätige Versammlungen organisiert worden. Außerdem habe er das Gefühl, dass einige Jugendliche auf der Straße Videospiele nachahmten. Macron kündigte an, dass die Behörden gegen Menschen vorgehen werden, die über die sozialen Netzwerke zu Krawallen aufrufen.