Junge Mutter floh in der Nacht aus Afghanistan - heute früh stand sie schon wieder in der Praxis

Sonia Tahir aus Essen und ihre sechsjährige Tochter Jasmin steckten tagelang in Kabul fest und erlebten Stunden voller Todesangst.

Seit Tagen ist die Lage in Afghanistan dramatisch. Tausende Menschen warten darauf, aus dem Land gerettet zu werden. 500 konnten heute Nacht über Usbekistan nach Frankfurt gebracht werden. Darunter auch Sonia Tahir und ihre sechsjährige Tochter Jasmin. Tagelang steckte die Zahnarzthelferin aus Essen in Kabul fest und erlebte Stunden voller Todesangst. Doch schon heute stand sie wieder in der Zahnarztpraxis und arbeitete – für sie die beste Ablenkung. Sie haben Tage voller Ungewissheit hinter sich, aber jetzt sind sie endlich wieder in Deutschland. Sonia Tahir und ihre sechsjährige Tochter konnten sich in ein Flugzeug der deutschen Bundeswehr retten. Als die beiden heute mitten in der Nacht am Flughafen Frankfurt ankamen, warteten die Kollegen der Zahnarzthelferin auf die kleine Familie. Sie fielen sich erleichtert in die Arme, weinten minutenlang gemeinsam – vor Erleichterung Sonia und ihre Tochter endlich wieder in Sicherheit zu wissen. Eigentlich war Sonia nach Afghanistan geflogen, um dort ihre krebskranke Mutter zu besuchen. Dass sie kurze Zeit später um ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Tochter bangen musste – damit hatte sie nicht gerechnet. Am Sonntag wollte sie zurück nach Deutschland, doch dann kamen die Taliban. Sonia im RTL-Interview: "Die letzten Tage waren für mich so schlimm, dass ich dachte, ich komme nie raus." Sonias Kollegen aber geben alles und setzten von Deutschland aus alle Hebel in Bewegung, um die junge Mutter und ihre Tochter nach Hause zu holen: Sie überwiesen Geld, telefonierten Behörden hinterher – mit Erfolg.