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Julian Reichelt und der Machtmissbrauch bei Bild: „Die Angst ist der größte Faktor“
Frankfurter Rundschau
Nach monatelanger Recherche über Vorwürfe des Machtmissbrauchs bei der Bild-Zeitung wurde die Veröffentlichung gestoppt. Ein Gespräch mit dem Team von Ippen Investigativ.
Frankfurt - Das Team von Ippen Investigativ hat monatelang Vorwürfe des Machtmissbrauchs bei „Bild“ recherchiert. Der Verleger stoppte eine Veröffentlichung ihrer Arbeit. Ein Gespräch über den Verlauf der Recherche und Vertrauensverlust der Zeuginnen.
Können Sie nochmal kurz zusammenfassen, wie es zu der Recherche über möglichen Machtmissbrauch bei der „Bild“-Zeitung kam?
Juliane Löffler: Wir haben erste Hinweise schon im Dezember 2020 bekommen. Ein bisschen konkreter wurde es nach Abschluss des „Bild“-Compliance-Verfahrens. Der Grund war, dass verschiedene Quellen sehr erstaunt darüber waren, dass Julian Reichelt in seiner Position blieb. Sie hatten das Gefühl, dass es nicht den Vorwürfen angemessen war, da gab es einen großen Frust. Seit April 2021 haben wir verstärkt recherchiert. Intensiv wurde es in den letzten drei Monaten.