Julian Assange: USA dringen weiter auf Auslieferung
DW
Auch unter Präsident Joe Biden verfolgen die USA den Wikileaks-Gründer. An diesem Mittwoch beginnt die erste Anhörung im Berufungsverfahren. Ohne Schuldspruch sitzt Assange weiter im Hochsicherheitsgefängnis.
Müssen Journalisten im Westen mit Verfolgung rechnen? Seit mittlerweile elf Jahren kann jedenfalls Julian Assange nicht mehr in Freiheit leben, knapp 4000 Tage und Nächte. Seine letzten drei Geburtstage verbrachte der Wikileaks-Gründer im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, das für harte Haftbedingungen bekannt ist. Anträge auf Entlassung auf Kaution oder in den Hausarrest wurden abgelehnt. Und so muss der Journalist weiter ohne Schuldspruch hinter Gittern auf die Entscheidung warten, ob Großbritannien ihn an die USA ausliefern wird. Wegen seiner Veröffentlichungen drohen Assange dort bis zu 175 Jahre Haft. Wikileaks hatte unter anderem das brutale Vorgehen der USA in Afghanistan und im Irak aufgedeckt und schwere Kriegsverbrechen enthüllt – für die bislang niemand zur Verantwortung gezogen wurde. Die USA werfen Assange vor, durch Diebstahl und Veröffentlichung von geheimem Material von Militäreinsätzen das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Hunderte Informanten seien nach der Veröffentlichung entweder verschwunden oder hätten ihren Aufenthaltsort wechseln müssen, sagte etwa im Auslieferungsverfahren Anwalt James Lewis, der die USA vertritt. Er musste allerdings hinzufügen: "Die USA können derzeit nicht beweisen , dass ihr Verschwinden auf die Enthüllungen von Wikileaks zurückzuführen ist."More Related News