Julia Klöckner: "Außenminister hat die Lage wirklich falsch eingeschätzt!"
RTL
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Klöckner hat Außenminister Heiko Maas (SPD) wegen der aktuellen Entwicklung in Afghanistan kritisiert.
Die Situation in Afghanistan spitzt sich zu. Immer mehr Menschen versuchen aus dem Land zu kommen. Mittlerweile machen sich nun auch deutsche Politiker Vorwürfe, zu spät gehandelt zu haben. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat Außenminister Heiko Maas (SPD) wegen der aktuellen Entwicklung in Afghanistan kritisiert. "Der Außenminister hat die Lage wirklich falsch auch eingeschätzt", sagte Klöckner beim Eintreffen zu Beratungen der CDU-Spitzengremien in Berlin. Deshalb müsse nun sehr schnell gehandelt werden. +++ Alle aktuellen Entwicklungen zur Situation in Afghanistan finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++ "Es wird auf die nächsten Stunden ankommen", sagte Klöckner und ergänzte, es werde "darauf ankommen, jetzt unsere Leute rauszuholen", und auch jene, die Deutschland vor Ort unterstützt hätten. Sie erwarte, dass sich Maas mit den EU-Außenministern noch heute abstimme, sagte Klöckner. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe gehandelt und sei mit der Bundeswehr in Afghanistan, um vor Ort zu helfen. Sie sei auch enttäuscht über das Vorgehen etwa der USA oder Kanadas in Afghanistan, kritisierte Klöckner. Auch deswegen müsse man sich dringend europäisch abstimmen. Die militant-islamistischen Taliban hatten im Eiltempo die Kontrolle in Afghanistan erlangt, nachdem internationale Truppen abgezogen waren. Flüchtlingsbewegungen wie im Jahr 2015 dürften sich nicht wiederholen, warnte Klöckner. Deshalb sei die Absprache in der Staatengemeinschaft so wichtig. 2015 und danach hatte eine große Flüchtlingsbewegung nach Deutschland zu einer schweren innenpolitischen Krise geführt. Alle wüssten, was es vor allem für Frauen und Mädchen bedeute, dass die militant-islamistischen Taliban das Land ohne großen Widerstand der dortigen Regierungstruppen "ins Mittelalter zurückbomben. Das heißt Vergewaltigung, das heißt Erniedrigung, das heißt am Ende: Keine Schule, kein Studienabschluss gerade für Frauen und Mädchen", sagte Klöckner.More Related News