"Jugend musiziert" im Digital-Format
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Ob Klavier, Klarinette, Mandoline, Tuba oder Violine, ob Solo, im Duo oder als Musical - "Jugend musiziert" sucht und fördert jedes Jahr Nachwuchsmusiker. Hunderttausende nehmen teil. 2021 ist coronabedingt alles digital.
Bremen (dpa/lni) - Die Szene ist irgendwie gespenstisch, aber faszinierend. Die Ränge sind verwaist, die Parkettreihen im Metropol Theater Bremen fast leer. Nur in zwei Reihen sind 4 der 1450 samtroten Sitze besetzt mit Juroren des Bundeswettbewerbes "Jugend musiziert", der in diesem Jahr erstmals seit 1964 digital abläuft. "Eine Notlösung, keine Dauerlösung", sagt Claus Christianus, Jury-Vorsitzender für die Kategorie "Klavier vierhändig oder an zwei Klavieren", in einer kurzen Pause zwischen den Video-Beiträgen. Die Juroren sitzen getrennt durch Plexiglasscheiben vor einem etwa ein Meter mal zwei Meter großen Bildschirm, der zwischen zwei Lautsprechern auf der Bühne steht. Sie betrachten und hören andächtig eine Aufnahme von Opus 85 von Robert Schumann, Zwölf Klavierstücke für kleine und große Kinder, Stück 11 "Gespenstermärchen". Gespielt von Rafael As und Julian Hofmann. Beide sitzen mit Masken am gediegenen Flügel in Konzertsaalatmosphäre. Nicht jeder kann einen solchen Beitrag mit Profi-Background schicken. Es reicht auch ein Handy-Video aus dem Wohn- oder Kinderzimmer am Klavier oder der Gitarre. Was zählt sind die Musik, der Ausdruck, die Instrumentenbeherrschung.More Related News