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Judoka Shugaa Nashwan - blind, aber "brandgefährlich"
DW
Ein Sportler aus dem Jemen erfüllt sich einen Lebenstraum und kämpft in der Judo-Bundesliga. Das Besondere? Shugaa Nashwan ist blind und sorgt auf der Judo-Matte für Aufsehen.
Shugaa Nashwan wippt nervös von einem Bein auf das andere, seine Hände sind in den Hosentaschen seiner Jogginghose vergraben. Der 23-Jährige steht vor der Judohalle des KSV Esslingen, in der Nähe von Stuttgart. Es ist der zweite Wettkampftag in der Judo-Bundesliga, der höchsten Kampfklasse im Judo-Sport. Das Team aus Rüsselsheim, dem auch Nashwan angehört, wartet auf den Einlass. Die Kontrollen der Corona-Testergebnisse verzögern sich heute etwas. Dann geht es aber endlich weiter.
Shugaas Blindenstock weist ihm den Weg in die Halle. Ein bisschen aufgeregt sei er, sagt der Judoka, während er und seine Teamkollegen sich im Eingangsbereich anmelden. Es ist sein erster Auftritt in der Judo-Bundesliga. Nashwan ist blind und der einzige Para-Judoka, der momentan in der Bundesliga kämpft. "Als der Coach von Rüsselsheim mich angerufen und gefragt hat, ob ich für die erste Bundesliga zur Verfügung stehen würde, war ich erstmal total euphorisch und dann ein bisschen panisch”, erinnert sich Shugaa. "Ich wusste nicht, ob ich das schaffe. Aber mir war klar, dass ich das tun werde."