Judo-WM in Katar: Erstmals ein Mixed-Team von Flüchtlingen am Start
DW
Novum bei der Judo-WM in Katar: Zum ersten Mal misst sich ein vollständiges Flüchtlingsteam aus Frauen und Männern mit der Konkurrenz. Die Judoka stammen aus Iran, Afghanistan und Syrien. Folgen dem weitere Sportarten?
Seit Sonntag kämpfen bei den Judo-Weltmeisterschaften in Doha über 600 Kämpfer aus rund 100 Ländern um insgesamt 15 Weltmeister-Titel. Neben den Kämpfen im Einzelwettbewerb treten auch die Nationalteams in der Mannschaftsdisziplin gegeneinander an.
Die internationale Sportwelt erlebt dabei auch eine Premiere besonderer Art: Erstmals in der Geschichte konkurriert bei einer Weltmeisterschaft ein vollständiges Mixed-Team von geflüchteten Sportlern im direkten Duell mit anderen Nationalmannschaften ums Weiterkommen.
Das International Refugee Team (IRF) besteht paritätisch aus jeweils drei Athletinnen und Athleten. Auch Nigara Shaheen ist Teil des IRF. Für die 29-Jährige ist die Teilnahme an der Judo-WM 2023 ein weiterer Meilenstein in ihrer sportlichen Karriere.
Knapp zwei Jahre nach ihrer Olympiateilnahme in Tokio steht die Afghanin nun in Doha ein weiteres Mal auf einer großen Bühne des Weltsports. Ihre Geschichte ist maßgeblich von Flucht und Migration geprägt.
Die ersten 18 Jahre ihres Lebens verbrachte sie mit ihrer Familie als Flüchtling in Pakistan, wo sie mit 11 Jahren mit dem Judosport begann. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr nach Afghanistan musste sie abermals vor den Taliban fliehen. Gegenwärtig lebt und trainiert sie in Kanada.