Jubel und Frust nach bizarrem Europapokal-Elferkrimi
n-tv
Mehr Fußball geht nicht: unglaubliches Drama in der Nachspielzeit, ein irrer Elferkrimi mit 28 Schüssen - und ein gehaltener Elfmeter, der doch noch ins Tor rollt. Erfreuen Sie sich an der ersten Qualifikationsrunde der Conference League zwischen Glentoran FC aus Nordirland und Gzira United aus Malta.
Jay Donnelly schlug sich die Hände vors Gesicht. Sein Elfmeterfehlschuss, da war sich der Stürmer vom Glentoran FC sicher, bedeutete das Aus des nordirischen Klubs in der ersten Qualifikationsrunde der Conference League. Doch während Donnelly trauerte und Torwart David Cassar von Gzira United aus Malta jubelnd aus seinem Kasten lief, kullerte der Ball doch noch ins Netz.
Das BBC-Video der kuriosen Szene von Donnerstagabend ging viral - inklusive der wilden Schreie der euphorisierten Kommentatoren ("Geht er rein? Er geht rein!"). Der Ball hatte bei der Parade von Cassar so einen Drall bekommen, dass er doch noch ins Tor rollte - und Donnelly jubeln durfte. Seine Freude war jedoch von kurzer Dauer, aber der Reihe nach.
Schon im Hinspiel (1:1) hatte Glentoran einen Elfmeter in der regulären Spielzeit vergeben, auch im Rückspiel in Belfast scheiterte Bobby Burns vom Punkt. Gzira United traf anschließend zum 1:0. Dann entwickelte sich eine überaus dramatische Nachspielzeit. Glentoran glich in der 94. Minute aus und kam aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Nach eine Besprechung der Schiedsrichter wurde der Treffer aber wegen eine Abseitsstellung zurückgenommen. Die anschließenden Tumulte unterbrachen die Nachspielzeit (angekündigt waren sechs Minuten). Wenig später durften die Spieler und Kommentatoren noch einmal ausflippen: Der späte Ausgleich des Verteidigers Burns (90.+13) brachte die Nordiren in die (torlose) Verlängerung. Diesmal wirklich.