
Journalist geistert unter falschem Namen durch die SPD
n-tv
Mit falschem Bart und falschem Namen bewegt sich ein Journalist offenbar seit Jahren in der Berliner SPD. Vor allem bei öffentlichen Auftritten verschleiert der Mann seine Identität. Allerdings treibt es ihn immer wieder zu wirksamen Aktionen - so auch zu einer Tirade gegen Parteichefin Giffey. Sein Arbeitgeber sieht sich zum Handeln gezwungen.
Ein SPD-Mitglied im Berliner Bezirk Pankow hat sich unter falschem Namen für die Partei engagiert. Öffentlich wurde das, nachdem der Vize der SPD-Abteilung, der sich Matthias Brückmann nennt, durch deutliche Kritik an SPD-Landeschefin Franziska Giffey und deren Plänen für eine Landesregierung zusammen mit der CDU auffiel. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, heißt er Mathias Brüggmann und arbeitet als Journalist für das "Handelsblatt".
Dessen Chefredaktion teilte mit, das politische Amt des Redakteurs sei dort nicht bekannt gewesen. "Nachdem Medien über sein Engagement berichteten, wurde der Kollege beurlaubt, bis die Zusammenhänge lückenlos geklärt sind." Eine Kommission werde Brüggmanns Texte unter dem Aspekt untersuchen, ob sie dem Anspruch an redaktionelle Unabhängigkeit gerecht geworden seien. "Die Kommission arbeitet seit gestern", sagte eine Sprecherin des Verlags. Wann mit Ergebnissen zu rechnen sei, lasse sich nicht absehen. Brüggmann selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Das Pankower SPD-Mitglied war am vergangenen Samstag bei einer Sitzung des Kreisverbands ans Mikrofon getreten und hatte Giffey vorgeworfen, die SPD werde im Fall einer Koalition mit der CDU bei der Wahl 2026 ein noch katastrophaleres Ergebnis einfahren als im Februar. Die Szene war in einem Bericht der RBB zu sehen, in dem der Mann als Matthias Brückmann bezeichnet wurde.
