Johnson will "Omikron-Flutwelle" brechen
DW
Im Kampf gegen die Corona-Virusvariante Omikron drückt der britische Premier aufs Tempo: Auffrischungsimpfungen sollen nun noch schneller verabreicht werden.
"Jeder Berechtigte ab 18 Jahren in England bekommt vor Neujahr die Gelegenheit, den Booster zu erhalten" - sofern seit der Zweitimpfung mindestens drei Monate vergangen sind, wie der britische Premierminister Boris Johnson im Fernsehen erklärte. Dafür würden zusätzliche Impfstellen eingerichtet, die sieben Tage in der Woche in Betrieb seien. Bisher lag das Zieldatum für Auffrischungsimpfungen bei Ende Januar.
Die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante im Vereinigten Königreich bezeichnete Johnson als einen "Notfall". Und weiter: "Wir wissen aus bitterer Erfahrung, wie sich diese Exponentialkurven entwickeln." Er warnte vor einer "Omikron-Flutwelle". Die Regierung in London werde zusätzlich Unterstützung leisten, damit die Impfkampagnen auch in den Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland beschleunigt würden. Sie agieren in der Gesundheitspolitik autonom.
Die gute Nachricht sei, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne, betonte Johnson. "Lasst euch jetzt boostern!", so sein eindringlicher Appell.
Mittlerweile gilt in Großbritannien die Corona-Warnstufe 4 - es ist die zweithöchste. Warnstufe 4 bedeutet, dass bei Infektionen "die Übertragung hoch ist und der Druck auf die Gesundheitsdienste weit verbreitet und erheblich ist oder zunimmt".
Ab Dienstag werden in England außerdem die Regelungen für obligatorische Corona-Tests verschärft, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. Vollständig geimpfte Menschen, die Kontakt zu einem positiv Getesteten hatten, müssen sieben Tage lang täglich einen Schnelltest machen. Sind Kontaktpersonen hingegen nicht mindestens einmal geimpft, müssen sie künftig für zehn Tage in Quarantäne.