Johnson: Vier hochrangige Berater kündigen
ZDF
Um Boris Johnson wird es nicht ruhiger. Nach dem Bericht über Lockdown-Partys verliert der britische Premier nun gleich vier wichtige Berater.
Um den britischen Premier Boris Johnson wird es zunehmend einsamer: In der "Partygate"-Affäre hat das Personalkarussell in der Downing Street Fahrt aufgenommen. Binnen weniger Stunden kündigten am Donnerstagabend vier hochrangige Mitarbeiter.
Downing Street teilte am Donnerstagabend mit, dass sowohl Stabschef Dan Rosenfield als auch Johnsons privater Sekretär Martin Reynolds ihre Kündigung eingereicht hätten und diese akzeptiert worden sei. Beide arbeiten noch weiter, bis es Nachfolger für sie gibt.
Reynolds war in der "Partygate"-Affäre stark unter Beschuss geraten, da er vor einer der Lockdown-Partys in der Downing Street eine Mail an rund 100 Mitarbeiter mit der Aufforderung "Bringt euren eigenen Alkohol mit" herumgeschickt haben soll.
Die Rücktritte fachen den Skandal weiter an. Entscheidend ist jedoch, wie viele Abgeordnete der konservativen Tory-Partei Johnson bereits ihr Misstrauen ausgesprochen haben - und wie viele es noch tun werden.
Zuvor hatten bereits Kommunikationschef Jack Doyle und die hochrangige Beraterin Munira Mirza gekündigt, wie der "Spectator" und die "Daily Mail" enthüllten. Besonders der Abgang von Mirza gilt als herber Schlag für Johnson.
Mirza drückte ihre Enttäuschung darüber aus, dass Boris Johnson sich dafür zwar erklärt, aber nicht entschuldigt hatte - und forderte ihn auf, dies noch zu tun. "Es ist nicht zu spät für Sie, aber, es tut mir leid das zu sagen, es ist zu spät für mich", schrieb sie in einem dramatischen Abschiedsbrief.
Dem Portal "Politico" zufolge soll der überraschende Abgang von Mirza, die 14 Jahre für Johnson gearbeitet hat und bislang als eine seiner treuesten Unterstützerinnen galt, das Karussell in Gang gesetzt haben.