
Jim Ratcliffe - Retter von Manchester United?
DW
Der traditionsreiche englische Fußballklub Manchester United steht wieder zum Verkauf. Einer der Interessenten ist der Selfmade-Milliardär Jim Ratcliff. Er möchte seiner schillernden Karriere die Krone aufsetzen.
Ein kürzlich gedruckter Comicstrip in der britischen Zeitung The Guardian beschäftigt sich mit der Übernahmeschlacht rund um den Premier-League-Verein Manchester United. Zum Konkurrenzkampf verschiedener Bieter meint Zeichner David Squires: "Zum Glück für United gibt es ja noch den guten alten Jim Ratcliffe!"
Da erscheint, wie vom Himmel gesandt, Jim Ratcliffe, "euer guter alter Kumpel" , weil ja auch er den "Brexit liebt". Deswegen lebe der gute Jim auch in Monaco, "wegen seiner Yacht und der Steuern". Und überhaupt: "Wir stehen zusammen auf dem Weg zur süßen endgültigen Erlösung, mit Jims aggressivem Lobbying gegen Umweltschutzmaßnahmen. Danke, Jim!"
Künstlerische Freiheiten, klar. Aber es zeigt doch deutlich, wie komplex Ratcliffes Geschichte ist. Ein charismatischer Mann, viel bewundert für sein bemerkenswertes geschäftliches Geschick - aber doch viel umstrittener, als es auf den ersten Blick erscheint.
Zweifellos ist er die populäre Alternative für die Fans des traditionsreichen Premier-League-Klubs Manchester United, wenn es um einen neuen Besitzer geht. Die gegenwärtigen United-Eigner, die Glazer-Familie aus den USA, sind extrem unbeliebt und Umfragen zeigen, dass sich viel mehr Fans ein Einsteigen von Ratcliffe wünschen als etwa eine Übernahme durch das katarische Herrscherhaus.
Aber: Wer ist dieser Jim Ratcliffe? Der 70-jährige Engländer ist der Gründer, Mehrheitsaktionär und Vorstandvorsitzende von Ineos, dem laut US-amerikanischen Handelsmagazin Chemical & Engineering News 2022 der sechstgrößten Chemiekonzern der Welt