Jetzt wird geimpft, was das Zeug hält
Die Welt
Nach dem Votum der Stiko, eine Impfempfehlung für Zwölf- bis 17-Jährige auszusprechen, steigt die Nachfrage an Kinderimpfungen. Auch an den Schulen wird geimpft. Doch das gefällt längst nicht jedem.
Manuela Schwesig hat lange gezögert. Fast jeden Tag werde bei ihr Zuhause diskutiert, ob ihr 14-jähriger Sohn geimpft werden soll. „Er möchte geimpft werden. Wir wollen das auch. Aber es bleibt eine schwierige Entscheidung, wenn es keine offizielle Impfempfehlung gibt“, hatte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern in der vergangenen Woche der „Bild am Sonntag“ gesagt. Am Montag kam dann das lang ersehnte Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko). Immunisierungen gegen Covid-19 werden jetzt offiziell auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren empfohlen. Nicht nur Schwesig zeigte sich erleichtert, ihren Sohn nun guten Gewissens impfen lassen zu können. So wie die SPD-Politikerin haben offenbar viele Eltern abgewartet. In der Bonner Kinderarztpraxis von Axel Gerschlauer jedenfalls steht nun seit Montag das Telefon nicht mehr still. „Zwei Stunden nachdem die Stiko ihre Empfehlung ausgesprochen hatte, war bereits unser E-Mail-Postfach voll, und man hörte nur noch ,ping, ping, ping‘, weil ständig neue Anfragen kamen“, sagt Gerschlauer.More Related News